Die Landeshauptstadt Hannover kooperiert mit kargah e.V. bei der Umsetzung des Projekts „House of Resources“. Der Verein wurde beauftragt, migrantische Initiativen in Hannover stärker zu vernetzen und zu beraten, um eine bessere Infrastruktur für migrantische Selbstorganisation zu schaffen.
Ziel ist es, diese Initiativen beim Aufbau und der Umsetzung eigener Projekte zu unterstützen. Dabei vergibt kargah einen Teil der Projektmittel als Kleinprojektförderung an andere Organisationen. Übergangsweise übernimmt kargah die Beratung der Vereine, bis ein neues Netzwerk für MigrantInnenorganisationen in Hannover gegründet ist.
„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und diese neue Aufgabe. Gerne übernehmen wir übergangsweise das Projekt, damit Kleinprojektförderungen für engagierte Initiativen weiter bestehen bleiben. Nach den Kürzungen des Rates über 408.000 Euro für unsere Beratungs- und Kulturarbeit freuen wir uns über das Vertrauen der Stadtverwaltung“, betont Ferdos Mirabadi, Koordinatorin bei kargah e.V.
Für die Projektumsetzung 2025 erhält kargah rund 86.000 Euro von der Stadt, die diese Mittel vom Bund bezieht. Zusätzlich fließen 15.000 Euro in Kleinprojektförderungen für andere migrantische Initiativen. Entgegen mancher Presseberichte erhält kargah nicht 290.000 Euro direkt, sondern nur den Anteil für die konkrete Projektarbeit. Die neuen Projektgelder decken etwa ein Fünftel der Kürzungen in Höhe von 408.000 Euro ab, die kargah getroffen haben.
Trotz dieser Kooperation bleibt die finanzielle Lage von kargah prekär. Aufgrund der Kürzungen musste der Verein vier Mitarbeitende entlassen. Die Beratungsarbeit für Geflüchtete und Menschen ohne Papiere wurde um 80 % reduziert, und die gesamte Kulturarbeit eingestellt. Dadurch können etwa 400 Menschen keine Beratung mehr in Anspruch nehmen, und 30 Veranstaltungen im Bereich Kultur und Demokratieförderung entfallen.
„Die Kooperation ist eine wichtige, aber kurzfristige Absicherung für den Verein und unterstützt die migrantische Selbstorganisation in Hannover“, erklärt Peyman Javaher-Haghighi, Koordinator bei kargah.