Fahrraddemo gegen Ausbau des Westschnellweges an der Ihme: Westschnellweg soll ausgebaut werden

Der Westschnellweg soll zwischen dem Deisterkreisel und der Anschlussstelle Herrenhausen modernisiert werden. Um Fehlplanungen zu verhindern und den Ausbau von Beginn an kritisch zu begleiten, hat sich das Bündnis Westprotest formiert. Es veranstaltete am Freitag, den 7.6.2024 eine Radtour über den Westschnellweg. Die Nachfrage war hoch. 570 Menschen kamen zur Fahrraddemo und viele von ihnen diskutierten anschließend bei einer Informationsveranstaltung mit VerkehrsplanerInnen.

Das Bündnis Westprotest kritisiert, dass in der Planung bisher weder das gesetzlich beschlossene Ziel „Niedersachsen Klimaneutral bis 2040“ noch das „Aktionsprogramm Verkehrswende VEP2035+“ der Region Hannover, nach dem der Autoverkehr insgesamt halbiert werden soll, Berücksichtigung finden. Die Landesbehörde entziehe sich ihrer Verantwortung für eine zukunftsorientierte Verkehrsplanung, heißt es. „Wer eine ergebnisoffene Planung verspricht, muss auch die Sanierung im Bestand prüfen“, sagte Verkehrsplaner Conrad Vinken.

Die bisherige Aufstellung des Prozesses würde wenig Hoffnung machen, dass sich ein Südschnellweg-Desaster nicht wiederholt, da weder die Empfehlungen des BürgerIinnenrates noch die Hinweise des Dialogforums bindend seien. Für den Ausbau des Südschnellweges wurden in den letzten Monaten viele Bäume gefällt und viel Grünfläche wurde versiegelt. Das Bündnis ist sich sicher, es geht auch anders – umweltverträglich, stadtverträglich, lebenswert, klimaschonend und mit guter Mobilität für alle.

Wie das gehen kann wurde bei der Infoveranstaltung im Gymnasium Limmer von VerkehrsexpertIinnen und AktivistIinnen vorgestellt. Durch die Veranstaltung führte Klaus Kokemoor, ein Auftaktimpuls kam von Julia Förster, Mitinitiatorin von „Leinemasch bleibt“. Anschließend berichtete Wiebke Schepelmann und Conrad Vinken, wie eine Verkehrswende im Sinne von Klima, Umwelt und Lebensqualität aussehen könnte und warum das mit den bisherigen Planungsansätzen des Landes nicht vereinbar wäre.

Westprotest hat die nächste große gemeinsame Aktion zur Verkehrswende bereits geplant. Vom 16. bis 22. September wird die Mobi-Woche-Limmer als Teil der Europäischen Mobilitätswoche stattfinden. In diesem Rahmen ist am 21. September eine weitere Fahrraddemo geplant, die voraussichtlich wieder über den Westschnellweg führen wird.

Weitere Infos:
www.westprotest.de