Junges Linden beteiligt sich an Kiez- und Stadtteilentwicklung

(ww) Ende letzten Jahres feierte der Verein „Raum für Faszination e.V.“ im Freizeitheim Linden sein fünfjähriges Bestehen. Gegründet von jungen und zum Großteil studierenden Menschen im Jahr 2019, wurden fast 20 Konzerte und Workshops bis hin zu Ausstellungen und Podiumsdiskussionen organisiert. Es gab Tauschaktionen, Flohmärkte, soziale Aktionen in Linden und anderen Stadtteilen und Hilfen für Wohnungslose in der Stadt. Seit 2021 hat der Verein seinen Hauptsitz in einem Container auf dem Gelände des Platz-Projektes in der Fössestraße.

Innerhalb der Fünf-Jahres-Feier wurde auch eine offene interaktive Diskussionsrunde zur nachhaltigen Stadtgestaltung in Linden durchgeführt. Es gab Impulsvorträge, eine offene Fragerunde und ein interaktives Element zum Thema „BürgerInnen gestalten Ihren Kiez nachhaltig“. Dabei kam Mentimeter zum Einsatz, eine App für das Smartphone, die Echtzeitfeedback während einer Diskussion oder Präsentation ermöglicht.

Die Menimeter-Ergebnisse zur Stadt- und Stadtteilentwicklung in Linden

Zur Frage „Was trägt zu nachhaltiger Stadtentwicklung/Nachbarschaft bei?“ wurde vor allem die Wichtigkeit von ehrenamtlichem Engagement genannt. Kulturelle Freiräume sollten gefördert und von allen Menschen aktiv ausgestaltet werden können. Der öffentliche Raum sollte daher inklusiv und barriererearm für alle Menschen zugängig sein. Die Begegnung mit den Menschen im lokalen Raum wurde als sehr wichtig für eine nachhaltige Stadtteilentwicklung benannt und auch, dass die Aktivitätsformen und Formate der Beteiligung und Anerkennung von Engagement immer wieder neu erfunden werden und nicht in „althergebrachter“ Weise erfolgen müssen.

Ein wichtiges Anliegen war mehr konkreter politischer Aktivismus auf der lokalen Ebene. Überhaupt sollten sich die Menschen in der Nachbarschaft mehr einbringen und mehr die Potenzialbrille aufsetzen und erkunden, wo im eigenen Umfeld etwas Neues entstehen könnte, und wie es umgesetzt werden könnte. Bei all dem war es ein großer Wunsch, neugierig und offen auf den anderen zuzugehen. Man sollte mehr sehen, was der andere braucht, nicht nur in der Nachbarschaft, auch z.B. in Projekten des Foodsharing und in der Wohnungslosenhilfe.

Einhellig wurde der Wunsch nach mehr Grünflächen und grünen Rückzugsorten, nach mehr Sitzgelegenheiten und vor allem nach mehr öffentlichen Toiletten geäußert. Insgesamt wären weniger Autos und mehr autofreie Straßen im Stadtteil wichtig. Bestehende Leerstände z.B. von Ladenlokalen sollten sozial und kulturell genutzt oder zu Begegnungsstätten werden. Wohnraum sollte insgesamt eher saniert als neu gebaut werden.

Es sollte mehr kostenlose Veranstaltungen für alle BewohnerInnen des Viertels geben und auch mehr Begegnungen untereinander, wofür es mehr niedrigschwellige Begegnungsorte braucht. Formen einer interaktiven modernen und für junge Menschen passenden Beteiligung wurden als notwendig benannt. Gesamtgesellschaftlich zeigte sich über Mentimeter der Wunsch nach weniger Egoismus und weniger „Bubbledenken“.

Wichtige Stadtortbestimmung der jungen Generation in Linden 

Das Beteiligungsformat Mentimeter holte eine wichtige Stadtortbestimmung der jungen Generation in Linden ein. Es zeigte sich, das soziale Bedürfnis und die soziale Kompetenz der jüngeren Menschen in Linden ist hoch. Stadt- und Stadtteilentwicklung hingen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem an dem sozialen Mehrwert, der sich konkret in der Nachbarschaft erleben lässt, auf.

Wer interessiert ist, in dem jungen, dynamischen und unkonventionell ehrenamtlich arbeitenden Team von Raum für Faszination e.V. mitzuwirken, ist dazu vom Verein herzlich eingeladen. Oder mit den Worten des Vereines: „Wir freuen uns immer über neue Gesichter und Input. Wenn Du also Bock hast mal bei einem unserer Treffen vorbei zu schauen, schreib uns gerne einfach über Instagram „raumfuerfaszination.ev“ oder sende uns eine E-Mail an info@ raumfuerfaszination.com.“