Kulturräume von Kargah in der Stärkestraße wurden geschlossen

Die im Dezember 2024 vom Rat beschlossenen Kürzungen haben den Verein kargah hart getroffen. Aufgrund der finanziellen Einbußen gab der Verein die Räume in der Stärkestraße 19A auf. Geschlossen wurden die Nachbarschaftsräume, der Ausstellungsraum, der Familien- und Kinderraum, der Seminarraum und die Büros des Kulturteams.

Seit 2007 bot kargah im selbst umgebauten Hinterhaus der Stärkestraße einen Begegnungsort für Familien und Kinder. Im sogenannten Regenbogenraum und einer Werkstatt fanden zahlreiche Angebote statt: Deutschkurse, Musikunterricht, gemeinsame Feiern und Treffen selbstorganisierter migrantischer Gruppen. Besonders Frauen und Kinder profitierten von diesem Raum im Stadtteil. Mit der Abgabe der Räume fällt dieses Angebot nun weg.

Mit dem interkulturellen Spielplatz an der Stärkestraße/Albertstraße schuf der Verein 2009 gemeinsam mit 200 Menschen, lokalen Initiativen und dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün einen lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt. Seitdem kümmerte sich kargah um die Instandhaltung und Reinigung des Spielplatzes. Diese Aufgabe kann künftig nicht mehr übernommen werden. Das große jährliche Spielplatzfest, mit mehrsprachiger Musik, Mitmachaktionen, Tanz- und Zirkusauftritten von NachwuchskünstlerInnen, das jedes Jahr im Sommer bis zu 600 Menschen zusammenbrachte, soll jetzt nicht mehr stattfinden.

Sechs Jahre lang war der Kulturkiosk von kargah ein Ort für mehrsprachige Kulturschaffende und Nachbarinnen in Hannover. Hier kamen Künstlerinnen und Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen zusammen. In den letzten Jahren wurden 20 Ausstellungen präsentiert, die vor allem mehrsprachigen KünstlerInnen eine Bühne boten. „Als Team sind wir besonders traurig darüber, da der Kulturkiosk für uns und unsere Zielgruppe ein Raum der Freiheit und Kreativität war!“, betont Dimitrij Czepurnyi aus dem kargah-Kulturteam.

Die Kürzungen hinterlassen tiefe Spuren, doch das Team von kargah versucht, nach vorne zu schauen. „Was bleibt, sind die Verflechtungen und Beziehungen unter allen, die an den Projekten beteiligt waren. Eine besondere Atmosphäre, die wir gemeinsam geschaffen haben. Das möchten wir uns, trotz der schweren Zeit, für unsere weitere Kulturarbeit erhalten“, sagt Laura Heda vom Kargah-Kulturteam. Der Verlust der Räume, Projekte und Arbeitsplätze ist ein Schlag für die transkulturelle Arbeit in Hannover, doch der Verein hält an seinem Ziel fest, auch in Zukunft einen Beitrag zu einer vielfältigen und offenen Stadtgesellschaft zu leisten, so Laura Heda.